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Historie

Was sind Jurahäuser?

Jurahäuser gibt es europaweit nur im Altmühltal. Charakteristisch sind die flachgeneigten Steindächer aus Plattenkalken und das beim Bau verwendetet Material, das ausschließlich aus der Region stammt: Kalkmörtel, Kalkanstriche, Bodenplatten, Fichten für die Bodendielen, Fichte – oder Eichenstämme für Fachwerk und die mächtigen Dachstühle sowie Lehm für Flechtwände. Wegen Ihrer Bauart gehören Jurahäuser zum qualitätvollsten, was die bäuerliche Architektur Europas hervorgebracht hat.
Ihre Lebensdauer ist nahezu unbegrenzt. Ein in Marienstein abgetragenes Haus konnte in das Jahr 1367/69 datiert werden. Es steht nun im Freilandmuseum in Bad Windsheim.
Bis in die 60er Jahre waren die Dörfer im Jura geprägt von den grauen Steindächern. Doch dann erfasste eine gigantische Abbruchwelle die Orte. Tausende, oftmals noch intakte Jurahäuser fielen leider dem Abbruch zum Opfer.
Mittlerweile sind aber wieder immer mehr Menschen von der zeitlosen Schönheit dieser einzigartigen Häuser fasziniert und erhalten mit viel Enthusiasmus und Eigeninitiative das Kulturerbe Jurahaus!

Babettes Jurahaus

Das Anwesen liegt in der Ortsmitte von Wachenzell. Mit dem Dorfweiher und der Kirche im Hintergrund ergibt es ein schönes, gewachsenes Ortsbild. Der bauliche Ursprung des Hauses geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück, einzelne Bauteile sind deutlich älter. Das Haus ist – wie es hier auf dem Altmühljura seit Jahrhunderten bis in die 1930er Jahre üblich, im Bruchsteinmauerwerk ausgeführt. Das Dach ist mit Kalkplatten (Legschiefer) gedeckt. In der Stube und im Bad sind Teile des Mauerwerks freigelegt.
Die letzte Bewohnerin lebte bis 2005 in dem kleinen Häusel, das nur über eine Kalt- Wasserleitung verfügte. Als Toilette diente ein Holzverschlag hinter dem Haus – ein Plumpsklo. Geheizt wurde nur in der Küche und in der Stube, alle anderen Räume waren nicht geheizt, was man im Winter gut an den Eisblumen an den Fenstern, z.B.
im Schlafzimmer , erkennen konnte.
Aber Babette Klinger – die letzte Bewohnerin – war mit „meinem kleinen Haus „ zufrieden.

Mit der Renovierung wollen wir dem Gebäude in der heutigen Zeit eine neue Nutzung geben, die frühere Lebenskultur der Region widerspiegeln und es dadurch vor dem Verfall retten.